St. Anna Treff 12. November 2025 - Dostojewski
... oder Der Wille zum Glauben
Referent: Rolf Kronhagel, Schwerin
Fjodor Michajlowitsch Dostojewski (1821-1881), der große russische Dichter, stammte aus verarmtem Adel. Wegen seiner Nähe zu einem sozialistischen Denker wurde er zum Tode verurteilt, auf der Richtstätte begnadigt und in die Verbannung geschickt. Mit dieser und den Erfahrungen des anschließenden Militärdienstes kehrte er als überzeugter Christ und Gegner des atheistischen Sozialismus zurück.
Dies spiegelt sich in seinem Werk, wo er existentielle Fragen mit einer quälenden Intensität behandelt. Der Vortrag richtet den Fokus auf das Ringen Dostojewskis mit den Phänomenen des Atheismus und Nihilismus. Seine These: „Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt“ hat er wie kein anderer intensiv durchdekliniert, bis in die tiefsten Tiefen durchdacht und deren Konsequenzen psychologisch ausgeleuchtet. Seine Literatur ist seine Auseinandersetzung mit der Frage, ob Gott existiert, ob mit dem Tod alles vorbei sei und welche Folgen dies für das Leben hat. Sein Ringen verkörpern die von ihm geschaffenen Charaktere in den Romanen aus unterschiedlichen Perspektiven.
Mit seiner Volksgläubigkeit, seinem religiösen Mystizismus wurde er zu einer Leitfigur des Panslawismus mir einer entschieden antiwestlichen Haltung, die bis heute Wirkungen zeigt.
Thomas-Morus-Bildungswerk Schwerin
Bildungsarbeit in katholischer Trägerschaft